Beobachtungen, Gedanken & Ideen

Das "etwas andere" Tanzfest

Das Prinzip des "etwas anderen" Tanzfestes habe ich in drei Jahren "Offenes Tanzen" auf dem Gärtnermarkt im Freiluftmuseum Molfsee bei Kiel erprobt und seit 2007 in Hösseringen, Grömitz, Lüneburg, am Kiekeberg bei Hamburg-Harburg und in Halle/Westf. angeboten. Es kam nach meiner Beobachtung und dem Urteil von Tänzern und Publikum gut an.

Mir kommt es dabei in erster Linie auf ein großes, buntes Miteinander im Volkstanz an. Das ist in meinen Augen "Volkstanz". Damit das zustande kommen kann, habe ich erst einmal eine Tanzliste zusammengestellt, die zur Zeit ca 100 Tänze umfasst, die alle mit Hilfe kurzer Anleitungen leicht nachvollziehbar und trotzdem vielseitig und abwechslungsreich sind. Daraus suchen sich "Anleiter" heraus, was sie sicher zur Ansage und Hilfe beherrschen. Es mag sein, dass eine ganze Reihe von Tänzen dabei ist, die viele Tänzer (noch) nicht kennen. Aber meine Erfahrungen, Beobachtungen und Rückmeldungen bei den bisherigen Veranstaltungen sagen mir, dass das – auch dank der sicheren Anleiter - kein Problem ist. Dort haben nie mehr als 10 % der Tänzer "Spalier gestanden". Nun ja, und bei gut 30 Tänzen in 3 Stunden darf man wohl auch einmal eine Auszeit nehmen.

Es soll in allererster Linie ein Tanzfest für Volkstänzer sein, die Spaß am Tanzen haben, nicht so sehr ein Zur-Schau-Stellen unserer verschiedenen schönen Trachten und auch kein Vor-(= Schau-)Tanzen. Ich hatte in der Vergangenheit oft den Eindruck gewonnen, dass unsere Trachten manchen Interessenten am Tanzen eher abhalten mitzumachen. Dem möchte ich ein bisschen entgegenwirken: Tracht ist nicht Voraussetzung zur Teilnahme am Tanzfest. Ich möchte einen absolut normalen Alltags-Eindruck auf die Zuschauer erreichen. Wer sich beim Volkstanz in der Tracht wohler fühlt, ist trotzdem genauso willkommen wie der Tänzer "in Zivil". Auch hier eine Ausnahme: Da Grömitz als Kurort zum geplanten Termin schon viele Gäste hat, möchte der Tourismus-Service diesen Gästen auch etwas "fürs Auge" bieten und bittet deshalb sowohl um viele Trachtenträger wie auch um Vortanzen einzelner Gruppen, weil die Kurgäste bei sehr vielen Tänzern nicht so den erwünschten Durchblick haben können.

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